Das Forum fördert einen differenzierten und sachlichen Umgang mit neuen Entwicklungen in der Genforschung. Dazu stellt es wissenschaftliche Informationen zu einem breiten Spektrum an gesellschaftsrelevanten Themen zur Verfügung und fördert auf dieser Basis den Dialog zwischen Forschung, Politik und Gesellschaft.mehr

Bild: Pixabaymehr

Kapitel aus OcCC-Bericht: Massenbewegungen: Rutschungen, Fels- und Bergstürze

OcCC Bericht: Extremereignisse und Klimaänderung

Ein grosses Wasserangebot über längere Zeit kann Massenbewegungen auslösen. Ungefähr 7% der Gesamtfläche der Schweiz weisen instabile Hänge auf. Hanginstabilitäten könnten wegen des Gletscherrückzugs, der auftauenden Permafrostböden, zunehmender Winterniederschläge und der steigenden Schneefallgrenze allgemein zunehmen.

Kapitel aus OcCC-Bericht: Massenbewegungen: Rutschungen, Fels- und Bergstürze

Massenbewegungen sind hangabwärts gerichtete Verlagerungen von Fest- und/oder Lockergesteinen. Sie umfassen zur Hauptsache Sturzprozesse (Stein- und Blockschlag, Fels- und Bergsturz), Rutschungen und Hangmuren. Sie können schnell und plötzlich auftreten oder als langsame, kontinuierliche Prozesse ablaufen.

Schätzungsweise 7% der Gesamtfläche der Schweiz sind von Hanginstabilitäten betroffen. Ausgedehnte Rutschgebiete sind insbesondere in Flyschformationen1 häufig, wo ein hoher Ton- und Siltanteil Hanginstabilitäten begünstigt. In diesen Gebieten erschweren feinkörnige Böden das Versickern von Regenwasser, weshalb die Feuchtigkeit ganzjährig hoch ist. Der hohe Wassergehalt in Erde und Fels erhöht diejenigen Kräfte, die eine Instabilität verursachen.

Kleinere Massenbewegungen ereignen sich oft unbemerkt in unbesiedeltem Gebiet. Grössere Massenbewegungen werden als extrem wahrgenommen, wenn sie Schäden verursachen. Aber auch schon kleinere Hangmuren können lokal verheerende Auswirkungen haben (vgl. Gondo am 14.10.2000, Lutzenberg am 1.9.2002, Schlans am 16.11.2002). In diesem Kapitel werden starke und seltene Beschleunigungen von grossen Rutschhängen (Volumen grösser als 1 Mio. m3) oder das konzentrierte Auftreten mehrerer kleiner Rutschungen (bis mehrere 100’000 m3) als Extremereignis bezeichnet. Zum Beispiel ereigneten sich nach ausgiebigen Niederschlägen im Sommer 2002 in der ganzen Schweiz schätzungsweise tausend spontane Rutschungen, davon einige hundert in der Zentral- und Ostschweiz.

Quelle: OcCC (Hrsg.), 2003. Extremereignisse und Klimaänderung. Kapitel 2.8 Massenbewegungen: Rutschungen, Fels- und Bergstürze. Bern.

Kategorien

  • Bergsturz
  • Extremereignisse
  • Murgang
  • Permafrost
  • Rutschung
Deutsch